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Kann mein Hund süchtig werden?

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Ein weit verbreiteter Irrglaube unter Hundebesitzern ist, dass das Ballspiele nein harmloser Zeitvertreib für ihren vierbeinigen Freund ist. Sie sehen es als eine sinnvolle Auslastungsmöglichkeit, bei der der Hund sich ausdauernd mit dem Apportieren des Balls beschäftigen kann. Doch es gibt problematische Aspekte, die oft übersehen werden.

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Der Jagdinstinkt als Ursache

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Ein wichtiger Aspekt ist das Jagdverhalten des Hundes. Beim Ballspiel lernt der Hund, bewegenden Reizen sofort zu folgen. Dadurch werden Elemente des Jagdverhaltens, insbesondere der Hetztrieb, gefördert und gefestigt. Dies kann besonders bei jagdlich ambitionierten Hunden problematisch sein. Je ausdauernder ein Hund den Ball hetzen darf, desto weniger kann er unterscheiden, wann es sich um einen Ball handelt, das gehetzt werden darf, und wann es sich beispielsweise um ein Kaninchen handelt, dessen Hetzen unerwünscht ist. In dem Moment, in dem etwas abrupt startet und sich schnell vom Hund wegbewegt, wird das instinktive Jagdverhalten aktiviert, das oft nicht mehr zu stoppen ist.

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Entstehung der Sucht – hormoneller Hintergrund

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Ein weiterer Aspekt ist die Entstehung der Sucht. Durch den stereotypen Ablauf des Hetzens, Fangens und Apportierens wird das körpereigene Belohnungssystem des Hundes aktiviert. Verschiedene "glücklich machende" Substanzen wie Dopamin und Adrenalin werden ausgeschüttet. Wenn der Hund häufig und ausdauernd mit dem Ball spielt, gewöhnt sich sein Körper an die Ausschüttung dieser Substanzen. Fällt das Ballspiel plötzlich weg, kann es zu Entzugserscheinungen kommen, die der Hund in anderer Form zu kompensieren versucht.

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Anzeichen einer Ballsucht

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Es gibt einige Anzeichen, an denen man erkennen kann, ob der eigene Hund bereits der Ballsucht verfallen ist. Der Hund fixiert während des Spiels ausschließlich das Objekt in der Hand des Menschen und wirkt wie getrieben. Es findet keine soziale Kommunikation mehr statt, der Hund nimmt keinen Blickkontakt auf und wendet seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem Ball zu. Zudem zeigt der Hund möglicherweise kein Interesse mehr an alternativen Spielaktivitäten und reagiert nur noch auf den Ball.

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Typ A Hunderassen wie Hütehunde  und Terrier sind anfällig für Ballsucht. Ihre natürliche Neigung, Probleme zu lösen, kann dazu führen, dass sie sich stark auf das Werfen und Apportieren von Bällen konzentrieren.

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Die Gefahren einer Ballabhängigkeit

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Die Ballsucht kann für den Hund und auch für andere Menschen gefährlich sein. Ein ballbesessener Hund würde alles tun, um an den Ball zu gelangen, selbst wenn dies bedeutet, dass er aggressiv auf andere reagiert. Ein Kind, das mit einem Ball spielt, kann aus Sicht des Hundes zu einem "Konkurrenten" werden. Selbst wenn der Hund das Kind nicht verletzen will, sondern einfach unkontrolliert nach dem Ball schnappt, kann es aufgrund der Größen- und Kräfteunterschiede schnell zu einem Beißunfall kommen.

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Tipps für den richtigen Umgang

Es ist wichtig, die Ballabhängigkeit bei Hunden ernst zu nehmen und frühzeitig zu erkennen Um sicherzustellen, dass dein Hund keinen abrupten Entzug erlebt, kannst du jetzt mit einem kontrollierten Ballspiel beginnen. Dabei verlangst du von deinem Hund geistige Anstrengung. Wenn dein Hund jedoch dadurch zu aufgeregt wird, sobald er seinen gewohnten Ball sieht, solltest du ihn gegen einen neuen Ball austauschen. Du könntest ein neues Spielzeug wie einen Kong oder einen Ball an einer Schnur* besorgen und mit einem Balltraining beginnen, das Denkleistung erfordert. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Beschäftigung ist entscheidend, um die Abhängigkeit vom Ballspiel zu überwinden und ein gesundes Verhalten zu fördern.

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